Was es heißt, Pflegeeltern zu werden

Kinder brauchen besonders viel Aufmerksamkeit, Liebe und Schutz - und einfach ein sicheres Zuhause, in dem sie sich wohl fühlen können. Leider haben das nicht alle - immer wieder müssen auch bei uns hier in Mönchengladbach Kinder aus ihren Familien geholt werden. Zum Beispiel, weil sie Missbrauch erleben. Eine Option ist dann eine Pflegefamilie - etwa 450 Kinder in der Stadt befinden sich aktuell in Pflegefamilien. Trotzdem gibt es zu wenige solcher Familien und etliche Kinder suchen einen Platz.

Es gibt unterschiedliche Formen von Pflegefamilien. In manchen Familien kommen die Kinder über einen langen Zeitraum unter. Aber auch für kürzere und bestimmte Zeiträume gibt es Pflegefamilien. Betti aus Mönchengladbach hat zehn Jahre lang Kinder in einer solchen Bereitschaftspflege aufgenommen und uns davon erzählt:

Natürlich ist das es zeitweise sehr herausfordernd, Pflegeeltern zu sein. Denn die Kinder kommen oft mit Problemen und Eigenheiten in die Familie. Darauf muss man dann viel eingehen und den richtigen Umgang lernen. Und auch die "Herkunfts-" also in der Regel die leiblichen Eltern zu treffen, sei nicht immer leicht, erklärt Betti. Auch für sie solle man ein großes Maß an Verständnis mitbringen. Und auch von offizieller Seite sei es nicht immer einfach. Das Jugendamt könne oft nicht effektiv Helfen, erklärt Betti und beschreibt Schwierigkeiten, an Krankenkassenkarten oder Ausweise der Kinder zu kommen, wenn diese nicht von den Herkunftseltern mitgegeben werden. Trotzdem sei sie sehr froh, jahrelang Pflegemutter gewesen zu sein.

Bettis Fazit: Es ist herausfordernd, Bereitschaftspflegefamilie zu sein, lohnt sich aber. Man kriege auch viel zurück von diesen Kindern. Die Stadt sucht aktuell händeringend nach Pflegefamilien, sowohl für kurzzeitige als auch längerfristige Aufnahmen. Dazu müsst ihr aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Alle Infos und einen Kontakt zur Stadt findet ihr in unseren News.

Autoren: Anika Peltzer / Bent Langner / Cosima Clauss