Energiekrise: So bereiten sich Skigebiete auf die Wintersportsaison vor
Veröffentlicht: Dienstag, 11.10.2022 11:15
Es gibt so einige, die es im Winter in die Berge oder allgemein auf die Skipisten zieht. Und das könnte dieses Jahr etwas anders werden. Stichwort Energiekrise.
So geht das Sauerland mit der Energiekrise um
In der Wintersportarena im Sauerland wird an vielen Stellen geschraubt, Energie einzusparen. Es gebe schon einige Gebäude, die nicht mehr mit Gas geheizt werden. Geheizt wird mit Holzhackschnitzeln, die aus den Wäldern im Sauerland kommen. Es geht immer mehr in Richtung erneuerbare Energien, Ökostrom und Photovoltaik. Da soll auch noch mehr passieren, aber den Liftbetreibern geht es auch nicht anders, denn sie haben genauso Probleme, das Material für Photovoltaikanlagen zu bekommen.
Die Liftbetreiber haben in den letzten Jahren in vielen Gebieten alte Schnee-Erzeuger gegen neue, energiesparendere ausgetauscht. Dazu gehört der Einsatz moderner, effizienter Schneekanonen. Zudem kommen Schneelanzen immer häufiger vor. Sie bringen den Kunstschnee mit deutlich geringerem Energieverbrauch auf die Pisten, allerdings muss es für den Einsatz dieser Lanzen noch kälter werden.
Flutlichtfahrten in der Wintersportarena in Winterberg oder Neuastenberg werden auch in dieser Wintersaison wohl möglich sein. Erste Pistenbetreiber setzen auf LED, beispielsweise in Willingen. An anderen Orten soll LED-Flutlicht getestet werden.
Stichwort Willingen: Das Skisprungwochenende im Februar soll auch im Zeichen der Energiewende stehen. Eintrittskarten sind gleichzeitig Zugfahrkarten um auf das Auto zu verzichten. Außerdem sollen Wartezeiten verkürzt werden, damit beim Flutlicht an Energie gespart werden kann.
Das planen Skigebiete in Österreich
Vormittags auf die Piste, mittags in einer Berghütte Käsespätzle essen, danach nochmal auf die Piste und abends eine fette Aprés-Ski-Party: Bald beginnt die Skisaison. Und wieder wird es keine "normale" werden. Zwei Jahre Corona, nun die Energiekrise. Keine leichten Zeiten. Wie gehen Wintersportgebiete in Österreich damit um? Wir haben bei Sören Kliemann von "Österreich Werbung" - dem österreichischen Tourismusverband - gesprochen. Er sagt: Österreich ist vorbereitet, aber die Krise wird man diese Saison definitiv spüren in den Skigebieten
Wo möglich soll Energie eingespart werden
Nicht nur Skifans selber sondern auch die Wintersportgebiete wollen darauf achten, im Winter 2022/23 wo auch immer möglich Energie einzusparen. "Energie sparen ist natürlich für alle ein Thema - auch für den Tourismus. Und es wird entsprechende Maßnahmen geben. Zum Beispiel der Verzicht auf beheizbare Sessellifte, der Entfall von Nachtfahrten in dem ein oder anderen Skigebiet oder kürzere Betriebszeiten", erklärt Kliemann.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Mehr Zeit fürs Partymachen. Schließlich soll das Positive doch im Vordergrund stehen. So möchten es auch die Betreiber der Skigebiete angehen.
Skigebiete haben Preise für mehrere Jahre eingekauft
Wie der Sprecher von "Österreich Werbung" verrät, sind einige Skigebiete deutlich besser vorbereitet als andere: "Manche Skigebiete haben ihre Energiepreise langfristig eingekauft und auf lange Zeit gesichert und da wird das nicht so durchschlagen. Andere haben damit mehr zu kämpfen. Die österreichische Bundesregierung unterstützt die Betriebe mit einem Energiekostenzuschuss, der sicherlich die Effekte abfangen wird", sagt Kliemann. Kann man sich denn dann noch überhaupt einen Skiurlaub leisten, weil die Preise durch die Decke gehen werden? Wohl eher nicht, so die Prophezeiung. "Einige Skigebiete haben ihre Preise jetzt schon veröffentlicht und was wir da wahrnehmen ist, dass die Erhöhungen oft deutlich unter der Inflation aktuell sind. Und generell: Österreich hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis", erläutert er.
Wer sich einen Skiurlaub in Österreich gönnen möchte, sollte also schnell sein und sich noch einen vernünftigen Preis sichern. Vergleichsportale helfen bei der Suche mit Sicherheit auch ein wenig.
Autoren: Carolin Linke / Hendrik Frost / Joachim Schultheis
Edit: In einer früheren Version des Artikel hieß es, dass Schnee normalerweise mit alten Schneekanonen auf die Piste gebracht wird. Das stimmt so nicht. Wir haben den entsprechenden Abschnitt korrigiert.