Die geheime Sportart bei Olympia: Pins-Sammeln

Bei Olympia 2024 gehen viele bislang eher unbekannte Sportlerinnen und Sportler mit Social-Media-Beiträgen viral. Dazu wird eine Tradition immer populärer: Das Pin-Sammeln.

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Im olympischen Dorf ist mal wieder das Sammelfieber ausgebrochen. Wie in alten Kindheitstagen, wenn es eher um das Sammeln von Fußballstickern geht, gibt es seit vielen Jahren eine andere Art des Sammeln und Tauschens. Es werden fleißig Pins von Nation zu Nation weitergegeben.

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So geht das Pin-Sammeln bei Olympia

Gina Lückenkemper, deutsche Topsprinterin in der Leichtathletik, beschreibt ihre Leidenschaft: "Das ist der olympische Sport, über den relativ wenig berichtet wird: Das Pin-Game im olympischen Dorf." Bei Olympia ist es für viele Brauch, Pins zu tauschen und diese auf dem Band der Akkreditierung zu platzieren. Mountainbiker Romano Püntener als einziger Starter aus Liechtenstein ist deshalb einer der gefragtesten Tausch-Partner. Selbst Tennisstar Andy Murray habe "den armen Kerl im ganzen olympischen Dorf gesucht", wie die ehemalige Tennisspielerin Laura Robson bei Eurosport erzählte. "Es war, als hätte er Olympiagold geholt", berichtete Püntener über die Reaktion des zweimaligen Olympiasiegers: "Er hat den Pin jedem gezeigt und gesagt: Schau, was ich habe."

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Pins kommen meist auf die eigene Akkrediterung

Doch wo landen die gesammelten Pins? Meist wird dafür das Band der Akkreditierung herhalten müssen, so auch bei Gina Lückenkemper. "Ich habe schon einige gesammelt, war schon relativ fleißig und bin ganz gut dabei", sagte die 27-Jährige. Auch eine Rarität, den Pin einer Nation mit einer nur 13 Personen starken Delegation, war eine Ausbeute. "Ich hoffe, dass ich da noch einige sammeln kann. Ich habe jemand in der Mensa getroffen, bei dem war das komplette Band voll und er sagt, er hätte zu Hause sogar noch mehr liegen", sagte die Doppel-Europameisterin von 2022. "Da sind einige noch fleißiger als ich." Wenn es um das Sammeln geht, kommen halt auch ansonsten fokussierte Sportlerinnen und Sportler in ein wahres Fieber.

Autor: Joachim Schultheis (mit dpa)

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