Berichte: Sean Combs beantragt Vertagung von Gerichtsprozess

US-Rapper Sean «Diddy» Combs
© Mark Von Holden/Invision via AP/dpa

Verdacht auf Sexhandel

New York (dpa) - Wenige Wochen vor dem geplanten Beginn des Gerichtsprozesses gegen Sean «Diddy» Combs wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten hat der US-Rapper laut Medienberichten eine Vertagung beantragt. Seine Anwälte baten das zuständige Bezirksgericht in New York am Mittwoch um eine Verschiebung des für den 5. Mai angesetzten Prozessbeginns um zwei Monate, wie die «USA Today» und andere US-Medien unter Berufung auf ein entsprechendes Schreiben der Anwälte berichteten. Damit soll Combs demnach genug Zeit bekommen, seine Verteidigung gegen neue Vorwürfe vorzubereiten.

Zwei neue Anklagepunkte

Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Vor knapp zwei Wochen kamen zwei neue Anklagepunkte hinzu, wonach Combs auch in den Jahren 2021 bis 2024 Menschen zum Sexhandel gezwungen haben soll - bisher hatte sich die Anklage auf die Jahre 2009 bis 2018 bezogen.

Combs soll zudem die Personen mit dem Ziel der Prostitution aus dem Ausland und über Grenzen von US-Bundesstaaten hinweg zu sich gebracht haben, heißt es in der erweiterten Anklageschrift. Die zusätzlichen Vorwürfe könnten für eine längere Haftstrafe sorgen. Seine Anwälte streiten bisher alle Vergehen ab.

Hinzu kommen Zivilklagen

Gegen den Rapper gibt es auch eine Reihe von Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs. Eine Anwaltskanzlei in Houston hat mitgeteilt, sie vertrete 120 Menschen mit Vorwürfen gegen Combs.

Der 55-Jährige gehörte mit Hits wie «I'll Be Missing You» und «Bad Boy For Life» in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rappern der Welt. Im Laufe seiner Karriere nutzte er unter anderem die Pseudonyme «Puff Daddy», «P. Diddy» und «Diddy».

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